Eigentlich sollte ich…?

 

Ich sollte mich darüber nicht so aufregen! Ich sollte mich gesünder ernähren! Ich sollte noch ins Fitnessstudio! Ich sollte damit klarkommen! 

Kommt dir das bekannt vor?

 

Was wir uns damit eigentlich sagen ist: Ich sollte besser, anders sein als ich bin. Ich bin nicht gut genug so wie ich bin.

Natürlich ist es nicht falsch, Ziele zu haben. Doch viel zu oft jagen wir Zielen hinterher, um die Erwartungen anderer zu erfüllen. Erwartungen, die wir internalisiert haben, ohne sie zu hinterfragen. Und geißeln uns dann dafür, dass wir diese Ziele nicht erreichen. Dies wird oft begleitet von  Schuldgefühlen und Scham.

 

Statt deine Gedanken ständig darum kreisen zu lassen, was du tun oder nicht tun sollst, können dir die folgenden Fragen dabei helfen, deine Perspektive zu verändern und aus dem destruktiven Kreislauf auszubrechen:

  1. Ist es wirklich notwendig oder habe ich das Gefühl ich sollte es machen?
  2. Will ich das machen, oder habe ich das Gefühl ich sollte es machen?

Wenn du es machen willst oder es notwendig ist, dann ersetze dein (mentales) Statement bewusst mit „will“ oder „es ist notwendig“.

Wenn deine Antwort auf beide Fragen jedoch lautet „ich sollte das machen“, dann frage dich, warum? Warum hast du das Gefühl, dass du das musst? 

Wenn du dies regelmäßig anwendest, merkst du bald wie das „ich sollte noch“ die Macht über dich verliert.

Dies führt nicht nur dazu, dass du dich von Zielen und Erwartungen loslösen kannst, die die nicht weiter unterstützen, sondern auch dazu, dass sich durch die kognitive Umstrukturierung von „ich sollte“ zu „ich will“ deine emotionale Reaktion von Scham und Schuld in Akzeptanz und Motivation verändern kann. Es geht also darum dysfunktionale Denkmuster zu hinterfragen und mit stimmigeren Sätzen zu ersetzen.

 

Grundlage dieser Methode ist das sogenannte ABC Modell von Albert Ellis: