Mindsets Matter

Wenn wir Menschen sehen, die Unglaubliches vollbringen, kommen wir schnell zu dem Schluss, dass ihr Erfolg auf schieres genetisches Glück, überragendes Talent oder unbegrenzte Ressourcen zurückzuführen ist.

Doch dieser Glaube ist nicht nur falsch, er hindert auch unser persönliches Fortkommen und schränkt unser Potenzial ein.

Zwar kann der Erfolg durch die oben genannten Variablen erheblich beeinflusst werden, doch bei gleichen Voraussetzungen liegt der Unterschied zwischen denen, die ihre Ziele verwirklichen, und denen, die sich selbst zurückhalten, vor allem in einer Sache: In ihrem Mindset.

Kaum etwas ist für uns von so grundlegender Bedeutung wie unser Mindset. Es bestimmt unsere Entwicklung – wie wir lernen, welche Ziele wir uns setzen, wie wir Herausforderungen und Probleme angehen.

Die amerikanische Psychologieprofessorin Carol Dweck beschäftigt sich seit dreißig Jahren mit diesem Thema und gilt als eine der weltweit führenden Expertinnen für Motivations- und Entwicklungspsychologie.

Sie fand heraus, dass zwei grundlegend unterschiedliche Mindsets unser Leben bestimmen: Das Fixed Mindset (festgelegtes Selbstbild) vs. Das Growth Mindset (formbare Selbstbild).

 

MENSCHEN MIT GROWTH MINDSET:

  • sehen Fehler als Chance, zu wachsen
  • sind neugierig, mehr über Dinge zu lernen, die sie noch nicht kennen
  • sind überzeugt, dass sie ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können

 

MENSCHEN MIT FIXED MINDSET

  • glauben, dass es von ihrem Talent abhängt, ob sie etwas tun können oder nicht
  • lernen, um positive Rückmeldungen (z. B. Lob) zu erhalten
  • sehen Fehler als Bedrohung und persönliche Demütigung

 

Wenn du glaubst, dass deine Eigenschaften unveränderlich sind – das Fixed Mindset- wirst du dich immer wieder selbst bestätigen wollen, anstatt aus deinen Fehlern zu lernen.

Dies raubt dir wichtige Entwicklungsmöglichkeiten.

Das Growth Mindset dagegen eröffnet uns solche und ist somit entscheidend für Erfolg und Entwicklung.

Unsere Vorstellungen von Risiko und Anstrengung ergeben sich aus unserem Mindset. Manche Menschen erkennen den Wert von Herausforderungen, sie wollen sich anstrengen, um zu lernen und zu wachsen. Andere hingegen werden Anstrengung und Risiko eher vermeiden, weil sie das Gefühl haben, dass es keine Rolle spielt.

Wie haben dich deine Eltern und/oder Lehrer gelobt, als du aufgewachsen bist? Haben sie dir gesagt, wie „klug“ du warst, oder haben sie sich darauf konzentriert, wie hart du gearbeitet hast?

Ersteres fördert ein Fixed Mindset (du bist klug, unabhängig davon wie viel oder wenig du dich anstrengst) während letzteres ein Growth Mindset unterstützt (wenn du dich anstrengst, kannst du dich verändern).

Dweck berichtet von einer High School in Chicago, an der die Schüler wenn sie einen Kurs nicht bestanden haben, die Note „Noch nicht“ bekamen. Wenn man durchfällt, denkt man: Ich bin nichts, ich bin nirgendwo. Aber wenn man die Note „Noch nicht“ bekommt, versteht man, dass man auf einer Lernkurve ist.

Die Art und Weise, wie wir Dinge formulieren, wirkt sich auf das Selbstvertrauen aus, die Worte ’noch‘ oder ’noch nicht‘ geben uns mehr Selbstvertrauen, geben uns einen Weg in die Zukunft, der mehr Ausdauer schafft.“

 

Du fragst dich jetzt vielleicht, das ist ja alles schön und gut, aber was bringt mir das wenn ich ein Fixed Mindset gefangen bin?

Die gute Nachricht ist:  Mindsets sind veränderbar (ganz im Sinne des Growth Mindsets).

 

10 Wege zur Entwicklung eines Growth Mindsets

  1. Werfe deinen Perfektionismus in die Tonne und akzeptiere deine Unvollkommenheit als Teil deiner Menschlichkeit
  2. Stelle dich mutig deinen Herausforderungen
  3. Achte darauf, welche Worte du benutzt und welchen Gedanken du glaubst
  4. Höre auf, die Anerkennung anderer zu suchen
  5. Kultiviere ein Gefühl der Zielstrebigkeit
  6. Schätze den Prozess mehr als das Endergebnis
  7. Lerne aus den Fehlern der anderen
  8. Gehe in Gesellschaft anderer Risiken ein
  9. Sei realistisch
  10. Geschwindigkeit ist nicht wichtig. „Noch nicht“ ist in Ordnung.

In besorgniserregenden Zeiten wie diesen werden wir alle angehalten, das Growth Mindset auf so viele Arten zu praktizieren – ob im großen oder kleinen Maßstab -, um Wege zur Bewältigung von Krisen zu finden.

Es ist eine riesige Lernkurve, auf der sich jeder Einzelne von uns befindet.

Strategien zu finden, um mit Problemen und Rückschlägen umzugehen, die immer wieder auftreten, sich von der Arbeit und dem Erfolg anderer inspirieren zu lassen, auf Feedback zu hören, über Fehler nachzudenken und aus ihnen zu lernen, uns selbst zu drängen, Neues zu lernen, kreativ zu sein, mit Verletzlichkeit und Risiko umzugehen, Mut zu finden und unsere Neugier zu erkunden – all das sind Facetten des Growth Mindset, die wir in unserem nahen Umfeld und weltweit beobachten können.